Aus Arbeitszeit wird Lebenszeit

Mehr Zeit für das, was wirklich zählt: Mit dem Lebensarbeitszeitmodell ZEITplus bietet das ZfP Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten und individuelle Lebenspläne besser umzusetzen

Rita Abler (Mitte) bei ihrer Verabschiedung in den Vorruhestand.

Rita Abler (Mitte) bei ihrer Verabschiedung in den Vorruhestand.

Rita Abler hat Zeit. Seit Anfang September ist die Pflegefachkraft nun schon im Vorruhestand – neun Monate früher als ursprünglich angedacht. „Meine Arbeit auf der Sucht-Aufnahmestation in Bad Schussenried habe ich immer sehr gerne gemacht“, erzählt Abler am Telefon. „Aber ein bisschen früher in Rente, das war schon auch eine schöne Vorstellung.“ Bei ihrer zuständigen Personalreferentin erkundigte sie sich daher Anfang 2023 nach den Möglichkeiten und erfährt von dem damals neuen Angebot, dem Lebensarbeitszeitmodell. „So richtig war darunter vorstellen konnte ich mir nichts, ich dachte, ich würde vielleicht einfach ein Sabbatjahr nehmen.“ Nach der ersten Infoveranstaltung folgten Beratungsgespräche mit der Leiterin des Personalmanagements Eva Majovski und der zuständigen Ansprechpartnerin der DBZWK, der Deutschen Beratungsgesellschaft für Zeitwertkonten und Lebensarbeitszeitmodelle.

 

„Das Tolle an ZEITplus ist, dass die Beschäftigten ihre persönlichen Lebensphasen individuell gestalten können“, erklärt Majovski. Ob für eine längere Reise, eine berufliche Weiterbildung, die Pflege von Angehörigen oder einen gleitenden Übergang in den Ruhestand – das Zeitwertkonto macht es möglich, persönliche Freiräume zu schaffen, ohne finanzielle Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. „Für mich ist das ein ganz wichtiger Baustein in der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.“

 

Für Abler kommt das Angebot damals genau zur richtigen Zeit. „Ich war gesundheitlich fit, aber ich habe gemerkt, dass ich mir mehr Zeit für mich und meine Familie wünsche“, erinnert sie sich. Auch im Team sei die Entscheidung auf Verständnis und Interesse gestoßen. Viele Kolleginnen und Kollegen hätten sich nach ihren Erfahrungen erkundigt. „Gerade in der Pflege, wo die Belastung hoch sein kann, ist Zeit ein sehr wertvolles Gut“, betont Abler, die nun als eine der ersten ZfP-Mitarbeitenden durch das Modell vorzeitig in den Ruhestand gegangen ist. „Ich kann jedem nur empfehlen, sich mit den Möglichkeiten von ZEITplus auseinanderzusetzen.“

 

Die Leiterin des Personalmanagements freut sich über solche Rückmeldungen: „Das Beispiel von Frau Abler zeigt, wie flexibel und lebensnah unser Modell genutzt werden kann. Es geht nicht nur um Arbeitszeit, sondern um Lebenszeit – und darum, dass Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen die Freiheit haben, ihr Berufsleben selbstbestimmt zu gestalten.“ Mit ZEITplus möchte das ZfP Südwürttemberg einen Beitrag dazu leisten, dass Beschäftigte langfristig motiviert, gesund und zufrieden bleiben. Denn Arbeit, so Majovski, sei ein wichtiger Teil des Lebens – „aber sie soll nicht das ganze Leben bestimmen.“

 

ZEITplus richtet sich an alle Mitarbeitenden im TV-L-Bereich, die nach der Probezeit in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis stehen. Auf dem Zeitwertkonto können Gehaltsbestandteile oder Arbeitszeiten angespart werden. Diese angesammelten Beträge werden sicher und insolvenzgeschützt angelegt. Die Einstiegshürden sind bewusst niedrig: Schon ab 25 Euro brutto im Monat oder einmalig ab 300 Euro kann man mit dem Aufbau des persönlichen Zeitwertkontos beginnen. Auch die Jahressonderzahlung mit dem Novembergehalt sowie Sonderzahlungen wie das Jubiläumsgeld können eingebracht werden. Das Guthaben wird sicher über die InterRisk Lebensversicherungs-AG angelegt – mit garantierter Werterhaltung und zusätzlicher Verzinsung.

 

Das Modell bietet damit nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch ein Stück persönliche Freiheit. Es schafft Gestaltungsspielräume für verschiedene Lebensphasen und hilft, Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen. Während der Freistellung bleibt das Arbeitsverhältnis bestehen – das Gehalt wird aus dem angesparten Guthaben weitergezahlt, inklusive aller Sozialversicherungsleistungen. So kann aus Arbeitszeit ganz individuell Bildungszeit, Familienzeit, Reisezeit, Pflegezeit oder einfach Auszeit werden – oder wie bei Rita Abler ein früherer, entspannterer Übergang in den Ruhestand. Ein Schritt, der ihr neue Freiheit schenkt und den sie sich nach über 40 Jahren des Engagements im ZfP redlich verdient hat.

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